Feuchtwangen – Eine besondere Deutschstunde erlebten drei Klassen der Johann-Georg-Soldner-Realschule: Die Autorin Nadine Kießling las aus ihrem aktuellen Roman und stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Zunächst gab sie einige Informationen zu ihrem Lebensweg preis und berichtete, wie sie selber zum Schreiben gekommen war. 2019 war ihr erster Buchtitel „Als der Nebel kam“ erschienen – sie war seinerzeit schon zu einer Autorenlesung an der Feuchtwanger Realschule. Ihr aktuelles Buch trägt den Titel „Als der See kam“ und handelt von der Entstehungsgeschichte des Fränkischen Seenlandes. Kießling, die im Hauptberuf Regionalplanerin in der Bodenseeregion ist, beschäftigt dabei vor allem die Frage: „Wie gestaltet der Mensch die Landschaft um?“ Die Hauptfigur Magdalena steht dabei im Kreuzungsfeld der unterschiedlichen Sichtweisen: Die junge Frau selbst arbeitet bei einem Büro, dass die Pläne für den Großen Brombachsee erstellt. Ihre Verwandten auf der fiktiven Kastanienmühle im Brombachtal leisten Widerstand gegen die bevorstehende Umsiedlung. Im Gespräch mit den Klassen verriet Nadine Kießling, dass sie zum Schreiben des Romans etwa vier Jahre gebraucht habe, da sie ja in Vollzeit berufstätig ist. Die Freizeitautorin hatte für den aktuellen Titel umfangreiche Recherchen durchgeführt und immer wieder autobiographische Elemente verwoben. Vielen der Schülerinnen und Schüler war nicht bewusst, dass das Fränkische Seenland erst vor wenigen Jahren durch Menschenhand geschaffen worden ist. Die Autorin informierte darum mit einigen interessanten Details über diesen Prozess. So dauerte es sieben Jahre, bis der Brombachsee vollgelaufen war. Ein Schüler fragte, ob auch eine Hörfassung geplant sei, was die Schriftstellerin als gute Anregung aufnahm. Ihr nächstes Buch sei bereits in Arbeit. Den bekannten Autor Ferdinand von Schirach bezeichnete sie als ihr literarisches Vorbild. Die Klassen quittierten die außergewöhnliche Unterrichtsstunde mit herzlichem Applaus.

Text/Foto: Johannes Flierl